Gesunde Zähne mit...
BfR-Pressemeldung: Für gesunde Zähne: Fluorid-Vorbeugung bei Säuglingen....
...und Kleinkindern Am 31.05.2018 veröffentlichte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine Pressemeldung über die Fluorid-Vorbeugung bei Säuglingen und Kleinkindern. Der Text ist auch unter www.bfr.bund.de abrufbar.
Hier die gekürzte Fassung: Die meisten Kinder haben heute gute Zähne. Bei Kleinkindern besteht in der Kariesprophylaxe jedoch noch Nachholbedarf. Dabei spielen Fluoride eine wichtige Rolle. Sie machen den Zahnschmelz widerstandsfähig und schützen ihn so vor Zahnfäule (Karies). Allerdings kann zu viel Fluorid in jungen Jahren Zähnen und Knochen auch schaden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist deshalb in einer Stellungnahme der Frage nachgegangen, wie man bei Säuglingen und Kleinkindern bis zu einschließlich drei Jahren mit Fluoriden am besten Karies vorbeugt - und zugleich ein Zuviel vermeidet. Wichtigstes Ergebnis: Das BfR rät, nur eine Form der Fluoridprophylaxe anzuwenden. Sobald mit dem Zähneputzen mit fluoridierter Zahnpasta begonnen wird, sollten keine Fluoridpräparate mehr eingenommen werden. Denn allein durch das Verschlucken von Zahnpasta können Kleinkinder etwa genau so viel Fluorid aufnehmen wie durch Tabletten oder fluoridiertes Salz. Wie hoch "dosiert" sollte die Zahnpasta sein? Es gibt keine eindeutigen Belege dafür, dass eine Zahnpasta mit 500 ppm Fluorid (entspricht 0,05% Fluoridanteil) weniger wirksam ist als eine mit 1000 ppm (0,1% Fluorid). Kritisch merkt das BfR an, dass es an belastbaren wissenschaftlichen Studien zu Nutzen und Risiken der Kariesvorbeugung durch Fluoridsupplemente mangelt. So fehlt eine repräsentative Untersuchung für Deutschland, in der alle Einflüsse auf die Kariesentstehung wie -prävention ausreichend berücksichtigt werden. Das BfR schätzt den heutigen Kenntnisstand der Bevölkerung zur Kariesprophylaxe bzw. Mundhygiene und die gegenwärtige Praxis in Deutschland so ein, dass — vermutlich auch bedingt durch die Uneinheitlichkeit der Empfehlungen — relativ viele Eltern neben den verschriebenen Fluoridtabletten auch fluoridierte Zahnpasten verwenden. Dies wird durch Daten aus dem KiGGS-Surveys des Robert-Koch-Instituts (RKI) und einer Elternbefragung bestätigt. Das BfR empfiehlt daher, bei der Verschreibung von Fluoridtabletten die Anamnese zur Verwendung von fluoridierter Zahnpasta und fluoridiertem Speisesalz zu berücksichtigen und auch die regionale Fluoridkonzentration im Trinkwasser einzubeziehen. Selbst wenn Trinkwasser in Deutschland in der Regel < 0,3 ppm Fluorid aufweist, gibt es Regionen mit höheren Fluoridkonzentrationen, die insbesondere bei nicht gestillten Kindern zu erheblichen Steigerungen der Fluoridaufnahmen führen können. Insgesamt ist die Evidenzlage ungenügend, um zuverlässige quantitative Aussagen zu Nutzen und Risiken der verschiedenen kariespräventiven Maßnahmen treffen zu können. Das BfR empfiehlt die Durchführung einer gut geplanten prospektiven Studie, die ein repräsentatives Bild für Deutschland liefern kann und in der alle Einflussfaktoren auf die Kariesentstehung bzw. -prävention ausreichend berücksichtigt werden. (Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), zu deren Aufgaben es zählt, u.a. Gutachten und Stellungnahmen zu Fragen der Lebensmittelsicherheit und des gesundheitlichen Verbraucherschutzes auf der Grundlage international anerkannter wissenschaftlicher Bewertungskriterien zu erarbeiten und ggf. Handlungsoptionen zur Risikominderung zu formulieren.) EndFragment